Wer zürnet dir, Helvetien,
Und spottet dein und droht?
Wohlauf, wohlan, wir Schweizer stehn
Und bieten Kampf und Tod.
Wer wagt, wer will mit Flamm und Schwert
Verwüsten unseren stillen Herd?
Erzittre nicht, Helvetia,
noch sind wir, deine Söhne, da.
Heran, und prüfet unser Schwert;
Wir sind die Enkel Tells;
Wir sind der großen Ahnen wert;
Im Schlachtgewühl erhells.
Wer zittert, wo die Freiheit thront!
Der Ketten sind wir ungewohnt;
Wir weichen nicht, wir bleiben da –
Gesegnet sei Helvetia!
Heran an unseren Felsenwall;
Ihn baute Gottes Hand;
Dort fechten wir, wir Schweizer all
Für unser Vaterland!
Für Freiheit, Weib und Kind und Gut;
Versprützen wir das beste Blut –
Drum zittre nicht, Helvetia,
Noch sind wir, deine Söhne, da.
Ihr, unsrer Väter Geister, hört
Der Enkel heilgen Schwur –
Ja, Brüder, Schweizer Brüder, schwört:
Sieg, oder Sterben nur!
Süß ist der Tod fürs Vaterland,
Er kömmt, geführt von Gottes Hand –
Auch sterbend ruft der Schweizer da:
Gesegnet sei Helvetia!
(Heinrich Zschokke)